So ermitteln Sie die Ordnergröße unter Linux effektiv

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By Jan

Befehl du – Überblick und Grundlagen

Um die Größe von Ordnern unter Linux zu ermitteln, ist der Befehl du (Disk Usage) dein zuverlässiger Begleiter. Er bietet dir eine umfassende Aufschlüsselung des Speicherplatzbedarfs deiner Ordner.

Was ist der Befehl du?

du ist ein Befehlszeilentool, das die Belegung von Festplatten durch Dateien und Ordner berechnet. Er liefert standardmäßig die Größe in 1-Block-Einheiten, wobei die Blockgröße je nach Dateisystem variiert.

Grundlegende Syntax

Die grundlegende Syntax für den Befehl du lautet:

du [Optionen] [Dateien oder Ordner]

Ohne Angabe von Optionen listet du die Größe jedes angegebenen Ordners oder jeder angegebenen Datei in einem einzelnen Zeilenformat auf. Das Format lautet:

Größe Ordner/Datei

Du kannst auch einen einzelnen Punkt (.) angeben, um die Größe des aktuellen Arbeitsverzeichnisses zu ermitteln.

Greifbare Optionen für du – Wie Sie die Ausgabe anpassen

Der Befehl du bietet zahlreiche Optionen, mit denen du die Ausgabe an deine spezifischen Bedürfnisse anpassen kannst. Hier sind einige der gängigsten Optionen:

-h (menschlich lesbar)

Diese Option konvertiert die Ausgabegröße in ein für Menschen lesbares Format (z. B. MB, GB). Dies erleichtert die Interpretation der Ergebnisse, insbesondere bei großen Ordnergrößen.

-s (zusammenfassen)

Verwendet diese Option, um nur die Gesamtsumme der Ordnergröße anzuzeigen, ohne die einzelnen Ordner aufzuschlüsseln. Dies kann nützlich sein, wenn du einen schnellen Überblick über die Größe eines bestimmten Verzeichnisses erhalten möchtest.

-a (alle Dateien auflisten)

Standardmäßig listet du nur die Größe von Verzeichnissen auf. Mit der Option -a kannst du auch die Größe einzelner Dateien anzeigen lassen.

--max-depth=<n>

Diese Option begrenzt die rekursive Suche auf eine bestimmte Tiefe. Sie kann hilfreich sein, wenn du die Berechnung auf einen bestimmten Unterzweig der Ordnerstruktur beschränken möchtest.

--exclude=<Muster>

Mit dieser Option kannst du bestimmte Dateien oder Verzeichnisse von der Größenberechnung ausschließen. Das Muster kann ein regulärer Ausdruck oder ein Globbing-Muster sein.

--apparent-size

Standardmäßig berechnet du die Größe von Hardlinks mehrmals. Mit der Option --apparent-size wird nur die tatsächliche Größe jeder eindeutigen Datei gezählt, was zu genaueren Ergebnissen führen kann.

--block-size=<Größe>

Diese Option ermöglicht es dir, die Blockgröße zu überschreiben, die du zur Größenberechnung verwendet. Dies kann nützlich sein, wenn du die Ergebnisse mit anderen Tools oder Systemen vergleichen möchtest, die möglicherweise eine andere Blockgröße verwenden.

Rekursive Größenberechnung – Ordnerstruktur durchlaufen

Zur Ermittlung der Größen einzelner Ordner kannst du du einsetzen. Um jedoch einen vollständigen Überblick über die von einer Ordnerstruktur belegte Gesamtfläche zu erhalten, musst du den Befehl rekursiv aufrufen. Auf diese Weise kann du die Größen aller untergeordneten Ordner und Dateien berechnen und dir eine hierarchische Darstellung der Ordnergrößen liefern.

Mithilfe der Option -r (rekursiv) kannst du du anweisen, alle Verzeichnisse und Unterverzeichnisse im angegebenen Pfad zu durchlaufen.

du -r /pfad/zum/verzeichnis

Vorteile der rekursiven Größenberechnung:

  • Vollständiger Überblick: Liefert eine umfassende Ansicht der Ordnergrößen, einschließlich aller verschachtelten Ordner und Dateien.
  • Hierarchische Darstellung: Organisiert die Ordnergrößen in einer Baumstruktur, die die Beziehungen zwischen den Ordnern verdeutlicht.
  • Lokalisierung von Speicherfressern: Hilft dir, Ordner mit hohem Speicherverbrauch zu identifizieren, die möglicherweise bereinigt oder archiviert werden müssen.

Hinweise:

  • Die rekursive Größenberechnung kann zeitaufwendig sein, insbesondere bei großen Verzeichnissen.
  • Überprüfe die Ausgabe sorgfältig, um sicherzustellen, dass sie alle benötigten Informationen enthält.
  • Verwende die Option -h (human-readable), um die Größen in menschenlesbaren Einheiten wie MB oder GB anzuzeigen.
du -rH /pfad/zum/verzeichnis

Größenbeschränkungen und Filterung – Gewünschte Daten isolieren

Wenn du die Ergebnisse des Befehls du präzisieren möchtest, stehen dir verschiedene Optionen zur Verfügung, mit denen du Größenbeschränkungen festlegen und bestimmte Dateitypen filtern kannst.

Größenbeschränkungen

Durch Angabe einer Größenbeschränkung kannst du die Ausgabe auf Ordner beschränken, die eine bestimmte Größe überschreiten oder unterschreiten. Verwende dazu die Option --max-depth gefolgt von der gewünschten Größe.

du --max-depth 100M /home

Mit diesem Befehl werden alle Ordner im Verzeichnis /home mit einer Größe von mehr als 100 MB aufgelistet.

Filterung nach Dateitypen

Du kannst du auch verwenden, um nach bestimmten Dateitypen zu filtern. Die Option --include ermöglicht es dir, nur Ordner einzubeziehen, die Dateien mit der angegebenen Erweiterung enthalten.

du -a --include=pdf /Dokumente

Dieser Befehl listet alle Ordner im Verzeichnis /Dokumente auf, die PDF-Dateien enthalten.

Ausschließen von Dateien und Verzeichnissen

Um bestimmte Dateien oder Verzeichnisse von der Berechnung auszuschließen, kannst du die Option --exclude verwenden.

du -a --exclude=.git --exclude=tmp /home

Dieser Befehl schließt alle Dateien und Verzeichnisse mit dem Namen .git und tmp aus der Größenberechnung aus.

Kombination von Optionen

Du kannst verschiedene Größenbeschränkungen und Filteroptionen kombinieren, um genau die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

du -a --min-depth 2 --max-depth 100M --exclude=.git /home

Dieser Befehl listet alle Ordner im Verzeichnis /home mit einer Größe zwischen 2 MB und 100 MB auf, die keine Dateien mit der Erweiterung .git enthalten.

Zusammenfassende Ausgabe – Gesamtgröße im Fokus

Wenn du die Gesamtgröße eines Ordners oder einer Gruppe von Ordnern benötigst, kannst du die Option --summarize des Befehls du verwenden. Diese Option fasst die Größen aller untergeordneten Ordner und Dateien zusammen und gibt die Gesamtsumme aus. Dies ist besonders nützlich, wenn du schnell die Größe eines großen Verzeichnisses ermitteln möchtest.

Verwendung von --summarize

Um die Gesamtsumme der Ordnergrößen zu erhalten, kannst du den folgenden Befehl verwenden:

du --summarize Ordnername

Dieser Befehl gibt die Gesamtgröße des angegebenen Ordners aus, einschließlich aller Unterordner und Dateien.

Beispiele

Hier sind einige Beispiele für die Verwendung der Option --summarize:

  • Gesamtgröße des Ordners "Dokumente" ermitteln:
du --summarize ~/Dokumente
  • Gesamtgröße aller Unterordner im Ordner "Musik" ermitteln:
du --summarize --max-depth=1 ~/Musik
  • Gesamtgröße aller Dateien und Ordner mit einer Größe von mehr als 1 GB ermitteln:
du --summarize --min-size=1G .

Tipps

  • Die Option --summarize kann mit anderen Optionen kombiniert werden, um die Ausgabe weiter anzupassen. Beispielsweise kannst du die Option --block-size verwenden, um die Blockgröße zu ändern, die du zur Größenberechnung verwendet.
  • Wenn du eine hierarchische Zusammenfassung der Ordnergrößen wünschst, kannst du den Befehl tree verwenden. Dieser Befehl zeigt die Ordnerstruktur an und gibt die Größe jedes Ordners aus.

Graphische Tools – Visuelle Darstellung der Ordnergrößen

Neben Befehlszeilentools stehen dir auch grafische Tools zur Verfügung, um Ordnergrößen bequem zu visualisieren. Diese Tools bieten eine intuitive Benutzeroberfläche, die selbst für Anfänger einfach zu bedienen ist.

Vorteile

Visuelle Darstellung

Der Hauptvorteil grafischer Tools liegt in ihrer visuellen Darstellung. Du kannst die Größen deiner Ordner in Diagrammen, Balkendiagrammen oder Baumansichten anzeigen lassen. Dies ermöglicht es dir, die Verteilung des Speicherplatzes auf einen Blick zu erfassen und potenzielle Problembereiche zu identifizieren.

Drag-and-Drop-Funktionalität

Viele grafische Tools unterstützen Drag-and-Drop-Funktionalität. Du kannst Ordner einfach auf das Tool-Fenster ziehen, um sie zu analysieren. Dies macht es besonders einfach, die Größen mehrerer Ordner gleichzeitig zu ermitteln.

Ein Beispiel: Disk Inventory X

Ein beliebtes grafisches Tool zur Ordnergrößenbestimmung ist Disk Inventory X (https://www.derlien.com/tex/). Dieses Open-Source-Tool bietet eine übersichtliche Benutzeroberfläche mit interaktiven Diagrammen. Du kannst damit:

  • Den Speicherplatzverbrauch einzelner Dateien und Ordner anzeigen
  • Ordner nach Größe, Dateityp oder anderen Kriterien filtern
  • Problemlose Entfernung unnötiger Dateien und Ordner

Fallstricke

Denke daran, dass grafische Tools möglicherweise nicht so umfassend sind wie Befehlszeilentools. Sie verfügen möglicherweise nicht über so viele Anpassungsoptionen oder können bestimmte Arten von Filtern nicht unterstützen. Wenn du sehr spezifische Anforderungen an die Ordnergrößenbestimmung hast, ist ein Befehlszeilentool möglicherweise die bessere Wahl.

Fallstricke und häufige Fehler – Stolpersteine vermeiden

Obwohl die Befehle zur Größenberechnung in Linux im Allgemeinen einfach zu verwenden sind, können einige Fallstricke auftreten. Indem du diese Stolpersteine vermeidest, kannst du genaue und effiziente Ergebnisse erzielen.

Fehlerhafte Pfade

Stelle sicher, dass du gültige Pfade zu den Ordnern angibst, deren Größe du bestimmen willst. Wenn du einen nicht vorhandenen Pfad eingibst, erhältst du eine Fehlermeldung.

Berechtigungsprobleme

Du benötigst ausreichende Berechtigungen, um auf Ordner zugreifen zu können. Wenn du versuchst, die Größe eines Ordners ohne die entsprechenden Berechtigungen zu ermitteln, erhältst du eine Fehlermeldung.

Große Verzeichnisse

Wenn du versuchst, die Größe eines extrem großen Verzeichnisses zu ermitteln, kann dies zu Verzögerungen oder sogar zu Abstürzen führen. Erwäge die Verwendung des Befehls find mit der Option -xdev oder des Werkzeugs ncdu, um große Verzeichnisse in überschaubareren Teilen zu verarbeiten.

Symlinks übersehen

Standardmäßig folgen die Befehle zur Größenberechnung keine symbolischen Links (Symlinks). Wenn du die Größe eines Ordners ermitteln willst, der Symlinks enthält, verwende die Option -L, um ihnen zu folgen.

Interpretation der Ausgabe

Die Ausgabe der Befehle zur Größenberechnung kann manchmal verwirrend sein. Achte darauf, zwischen der Größe der Dateien in einem Ordner und der Größe des Ordners selbst zu unterscheiden. Einige Befehle, wie z. B. du -h, geben Größenwerte in menschenlesbaren Einheiten (z. B. MB, GB) aus, während andere, wie z. B. du -b, die Größe in Bytes ausgeben.

Best Practices – Effektive Nutzung der Befehle zur Größenberechnung

Eine effektive Nutzung der Befehle zur Größenberechnung kann dir Zeit und Mühe sparen. Hier sind einige bewährte Verfahren, die du beachten solltest:

Verwende Flags strategisch

Die Verwendung der richtigen Flags kann die Ausgabe deiner Befehle erheblich verbessern. Beispielsweise kann das Flag -h (oder --human-readable) die Ausgabe in ein lesbares Format konvertieren und das Flag -s (oder --summarize) eine zusammenfassende Gesamtsumme der Dateigrößen anzeigen.

Nutze die rekursive Option

Wenn du die Größe einer Ordnerstruktur ermitteln möchtest, verwende die rekursive Option, z. B. -r (oder --recursive). Dies durchläuft alle Unterverzeichnisse und liefert eine umfassende Liste der Größen aller Dateien und Unterordner.

Filtern nach Dateitypen

Die Verwendung von Filtern kann dir helfen, die Ausgabe zu isolieren und die gewünschten Daten zu erhalten. Das Flag -type ermöglicht es dir, nach Dateitypen zu filtern, sodass du beispielsweise nur die Größe von regulären Dateien oder Verzeichnissen ermitteln kannst.

Nutze grafische Tools

Für eine visuelle Darstellung der Ordnergrößen kannst du auch grafische Tools wie "Disk Usage Analyzer" oder "ncdu" verwenden. Diese Tools bieten eine intuitive Benutzeroberfläche und können dir helfen, die größten Ordner und Dateien in deinem System zu identifizieren.

Passe die Ausgabe an

Die Befehle du und df bieten verschiedene Optionen zum Anpassen der Ausgabe. Du kannst beispielsweise das Flag -o (oder --output) verwenden, um die Ausgabe in eine Datei umzuleiten oder das Trennzeichen zu ändern.

Vermeide Fallstricke

Denke daran, dass versteckte Dateien und Verzeichnisse bei der Größenberechnung standardmäßig nicht berücksichtigt werden. Verwende das Flag -a (oder --all), um auch diese Elemente einzuschließen. Darüber hinaus kann die Größenberechnung auf Netzwerkfreigaben oder schreibgeschützten Dateisystemen fehlschlagen.

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