So ändern Sie Verzeichnisse in Linux

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By Jan

Verwendung des Befehls cd zum Wechseln von Verzeichnissen

Der Befehl cd (change directory) ist ein grundlegender Befehl in Linux zum Wechseln zwischen Verzeichnissen. Er ermöglicht dir, durch die Verzeichnishierarchie zu navigieren und auf Dateien und Ordner zuzugreifen.

Syntax

Die Syntax des Befehls cd lautet:

cd [Verzeichnisname]

Wobei Verzeichnisname der Name des Verzeichnisses ist, zu dem du wechseln möchtest.

Verzeichnisnamen angeben

Du kannst entweder einen absoluten Pfad oder einen relativen Pfad angeben, um ein Verzeichnis zu bezeichnen.

Absoluter Pfad

Ein absoluter Pfad beginnt mit dem Wurzelverzeichnis / und beschreibt den vollständigen Pfad zum Verzeichnis. Zum Beispiel:

/home/benutzer/Dokumente

Relativer Pfad

Ein relativer Pfad ist relativ zum aktuellen Verzeichnis. Du kannst auf das übergeordnete Verzeichnis mit .. verweisen. Zum Beispiel:

cd ..

Beispiele

  • Um zum Home-Verzeichnis zu wechseln:
cd ~
  • Um zum Verzeichnis Dokumente im Home-Verzeichnis zu wechseln:
cd Dokumente
  • Um zum übergeordneten Verzeichnis des aktuellen Verzeichnisses zu wechseln:
cd ..
  • Um zum Wurzelverzeichnis zu wechseln:
cd /

Tipps

  • Nutze die Tabulator-Taste, um Dateinamen zu vervollständigen.
  • Verwende ls zum Auflisten der Dateien und Unterverzeichnisse im aktuellen Verzeichnis.
  • Nutze pwd zum Anzeigen des aktuellen Arbeitsverzeichnisses.

Absoluter Pfad vs. relativer Pfad

Beim Navigieren durch Verzeichnisse in Linux kannst du entweder absolute oder relative Pfade verwenden. Hier ist ein Überblick über die Unterschiede zwischen den beiden:

Absoluter Pfad

Ein absoluter Pfad beginnt mit dem Wurzelverzeichnis (/) und gibt den vollständigen Pfad zu einer Datei oder einem Verzeichnis an. Er ist eindeutig und unabhängig vom aktuellen Arbeitsverzeichnis.

Beispiel:

/home/benutzername/Dokumente/Bericht.txt

Relativer Pfad

Ein relativer Pfad gibt den Pfad zu einer Datei oder einem Verzeichnis relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis an. Er ist kürzer und einfacher zu merken, kann aber zu Verwirrung führen, wenn du dein aktuelles Arbeitsverzeichnis änderst.

Beispiel:

Dokumente/Bericht.txt

Wann du welchen Typ verwenden solltest

Verwende einen absoluten Pfad, wenn du:

  • Aus jedem Verzeichnis auf die Datei oder das Verzeichnis zugreifen möchtest.
  • Sicherstellen möchtest, dass du auf die richtige Datei oder das richtige Verzeichnis zugreifst, auch wenn sich dein aktuelles Arbeitsverzeichnis ändert.

Verwende einen relativen Pfad, wenn du:

  • Vom aktuellen Arbeitsverzeichnis aus auf die Datei oder das Verzeichnis zugreifen möchtest.
  • Du einen kurzen und einfachen Pfad erstellen möchtest.

Aufwärtsnavigation mit ‚..‘

Du kannst zum übergeordneten Verzeichnis eines Verzeichnisses navigieren, indem du zwei Punkte (..) verwendest. Diese zwei Punkte repräsentieren das übergeordnete Verzeichnis. Wenn du dich beispielsweise im Verzeichnis /home/user/Dokumente/Arbeit/ befindest, kannst du mit dem folgenden Befehl zum Verzeichnis /home/user/Dokumente/ zurückkehren:

cd ..

Absolute Pfade vs. relative Pfade

Bei Verwendung von ‚..‘ ist es wichtig zu beachten, ob du absolute oder relative Pfade verwendest. Ein absoluter Pfad beginnt mit dem Stammverzeichnis (/) und gibt den vollständigen Pfad zum Verzeichnis an. Ein relativer Pfad hingegen gibt den Pfad relativ zum aktuellen Verzeichnis an.

Wenn du einen absoluten Pfad verwendest, kannst du überall im Dateisystem zum übergeordneten Verzeichnis navigieren. Wenn du jedoch einen relativen Pfad verwendest, navigierst du nur zum übergeordneten Verzeichnis des aktuellen Verzeichnisses.

Beispiel

Betrachte das folgende Beispiel:

/home/user/Dokumente/Arbeit/

Wenn du dich in diesem Verzeichnis befindest, kannst du mit dem folgenden Befehl zum übergeordneten Verzeichnis navigieren:

cd ../

Dadurch gelangst du zum Verzeichnis /home/user/Dokumente/. Wenn du jedoch den folgenden Befehl verwenden würdest:

cd /../

würdest du zum Stammverzeichnis navigieren, da das absolute Verzeichnis zum übergeordneten Verzeichnis des Stammverzeichnisses führt.

Verknüpfungen zu häufig verwendeten Verzeichnissen

Ständiges Eingeben langer Pfade kann mühsam und zeitaufwändig sein, insbesondere wenn du häufig dieselben Verzeichnisse besuchst. Um dies zu vereinfachen, kannst du Verknüpfungen zu häufig verwendeten Verzeichnissen erstellen.

Symlinks erstellen

Symlinks (symboliche Links) sind eine Möglichkeit, Verknüpfungen zu Verzeichnissen zu erstellen. So kannst du einen Symlink erstellen:

ln -s /pfad/zum/originalverzeichnis /pfad/zum/symlink

Wobei /pfad/zum/originalverzeichnis das Verzeichnis ist, auf das du verlinken möchtest, und /pfad/zum/symlink der Speicherort des Symlinks ist.

Shell-Variablen verwenden

Eine andere Möglichkeit, Verknüpfungen zu erstellen, ist die Verwendung von Shell-Variablen. Hier ist ein Beispiel:

export MY_HOME=/home/$USER

Dies erstellt eine Variable namens MY_HOME, die auf dein Home-Verzeichnis verweist. Du kannst dann einfach cd $MY_HOME eingeben, um zu deinem Home-Verzeichnis zu wechseln.

Bookmarks erstellen

Wenn du fish shell verwendest, kannst du Bookmarks als Verknüpfungen zu Verzeichnissen verwenden. So kannst du ein Bookmark erstellen:

fish_add_path /pfad/zum/verzeichnis

Du kannst dann einfach cd %verzeichnisname eingeben, um zu dem Verzeichnis zu wechseln, für das du das Bookmark erstellt hast.

Vorteile der Verwendung von Verknüpfungen

Die Verwendung von Verknüpfungen zu häufig verwendeten Verzeichnissen bietet mehrere Vorteile:

  • Schneller Zugriff: Du kannst schnell und einfach auf die gewünschten Verzeichnisse zugreifen, ohne lange Pfade eingeben zu müssen.
  • Bequemlichkeit: Verknüpfungen ersparen dir Zeit und Mühe beim Navigieren durch das Dateisystem.
  • Organisation: Verknüpfungen können dir helfen, dein Dateisystem zu organisieren und häufig verwendete Verzeichnisse leicht zugänglich zu machen.

Mit Tab die Dateinamenvervollständigung nutzen

Wenn du dich durch die Befehlszeile bewegst, kannst du die Tabulatortaste nutzen, um die automatische Dateinamenvervollständigung zu aktivieren. Dies ist besonders nützlich, wenn du mit langen oder komplexen Pfaden arbeitest oder dich nicht an den genauen Dateinamen erinnern kannst.

So funktioniert’s

Beginne mit der Eingabe eines Teils des Pfads oder Dateinamens. Drücke dann die Tabulatortaste. Die Shell vervollständigt automatisch den Pfad oder Dateinamen, sofern es nur eine eindeutige Übereinstimmung gibt.

Mehrere Übereinstimmungen

Wenn es mehrere mögliche Übereinstimmungen gibt, listet die Shell diese auf. Drücke in diesem Fall die Tabulatortaste erneut, um durch die Optionen zu blättern. Du kannst auch einen Teil des Namens eingeben, um die Liste einzugrenzen.

Teilweise Übereinstimmungen

Die Dateinamenvervollständigung funktioniert auch für teilweise Übereinstimmungen. Du kannst beispielsweise nur den Anfang des Dateinamens eingeben und dann die Tabulatortaste drücken, um alle Dateien anzuzeigen, die mit diesem Präfix beginnen.

Tipps

  • Groß-/Kleinschreibung ignorieren: Die Dateinamenvervollständigung ignoriert Groß-/Kleinschreibung.
  • Verzeichnisse und Dateien: Die Tabulatortaste vervollständigt sowohl Verzeichnisse als auch Dateien.
  • Pfadvervollständigung: Die Dateinamenvervollständigung funktioniert auch für Pfade. Gib einfach den Anfang des Pfads ein und drücke die Tabulatortaste.
  • **Mit Bash-Completion erweitern: Du kannst die Dateinamenvervollständigung mit Programmen von Drittanbietern wie Bash-Completion erweitern, die zusätzliche Funktionen und Flexibilität bieten.

Ausgeblendete Dateien anzeigen

In Linux werden Dateien, deren Namen mit einem Punkt beginnen, als versteckte Dateien bezeichnet. Sie sind in der Regel Konfigurationsdateien oder andere Dateien, die nicht für den allgemeinen Gebrauch bestimmt sind.

Um versteckte Dateien im Terminal anzuzeigen, musst du die Option -a (alle) verwenden. Die Syntax lautet:

ls -a

Versteckte Dateien im Dateimanager anzeigen

Je nach verwendetem Dateimanager kannst du die Anzeige versteckter Dateien auch über die Benutzeroberfläche ein- oder ausschalten.

Nautilus:

  • Gehe zu "Ansicht" > "Versteckte Dateien anzeigen".

Dolphin:

  • Gehe zu "Ansicht" > "Ausgeblendete Dateien".

Thunar:

  • Gehe zu "Ansicht" > "Ausgeblendete Dateien anzeigen".

GNOME-Dateien:

  • Gehe zu "Ansicht" > "Versteckte Dateien anzeigen".

Warum versteckte Dateien anzeigen?

Die Anzeige versteckter Dateien kann aus mehreren Gründen hilfreich sein:

  • Fehlersuche: Versteckte Dateien können Konfigurationsdateien enthalten, die Aufschluss über Probleme geben können.
  • Datenwiederherstellung: Du kannst versteckte Dateien wiederherstellen, falls wichtige Dateien versehentlich gelöscht wurden.
  • Benutzerdefinierte Konfigurationen: Versteckte Dateien können verwendet werden, um benutzerdefinierte Einstellungen für Anwendungen zu speichern.

Vorsicht bei versteckten Dateien

Denke daran, dass versteckte Dateien aus gutem Grund versteckt sind. Ändere oder lösche sie nicht, es sei denn, du weißt genau, was du tust. Dies kann zu unerwartetem Verhalten oder Datenverlust führen.

Pfade mit Leerzeichen handhaben

Wenn Pfade Leerzeichen enthalten, kannst du die folgenden Methoden anwenden, um sie problemlos zu navigieren:

Anführungszeichen verwenden

Die einfachste und zuverlässigste Methode besteht darin, den Pfad in Anführungszeichen zu setzen. Dies teilt der Shell mit, dass der Pfad als eine Einheit behandelt werden soll, unabhängig von den darin enthaltenen Leerzeichen. Beispiel:

cd "/Dokumente/Meine Dateien"

Escape-Zeichen verwenden

Alternativ kannst du das Escape-Zeichen \ verwenden, um Leerzeichen zu maskieren. Dies teilt der Shell mit, dass das folgende Zeichen, in diesem Fall das Leerzeichen, als Teil des Pfades und nicht als Trennzeichen behandelt werden soll. Beispiel:

cd /Dokumente/Meine\ Dateien

Pfadnamen vervollständigen

Wenn du die Tabulatortaste drückst, während du einen Pfad mit Leerzeichen eingibst, vervollständigt die Shell den Pfad automatisch, wenn er eindeutig ist. Dies kann Tippfehler vermeiden und dir beim Navigieren helfen. Beispiel:

cd Do

Drücke die Tabulatortaste, um "/Dokumente" zu vervollständigen.

Symbolische Links erstellen

Wenn du häufig auf Verzeichnisse mit Leerzeichen zugreifen musst, kannst du symbolische Links erstellen, die als Verknüpfungen zu diesen Verzeichnissen fungieren. Beispielsweise kannst du einen symbolischen Link mit dem folgenden Befehl erstellen:

ln -s "/Dokumente/Meine Dateien" ~/Dokumente

Du kannst dann zu dem Verzeichnis navigieren, indem du cd ~/Dokumente verwendest.

Zuletzt besuchte Verzeichnisse mit ‚pushd‘ und ‚popd‘ verwalten

Navigierst du häufig zwischen verschiedenen Verzeichnissen, kann die Verwaltung der zuletzt besuchten Verzeichnisse eine praktische Hilfe sein. Die Befehle pushd und popd ermöglichen dir genau dies.

pushd

Mit pushd kannst du ein Verzeichnis auf einen Stapel legen und dich gleichzeitig in dieses Verzeichnis bewegen.

pushd /pfad/zum/verzeichnis

Der aktuelle Pfad wird auf den Stapel geschoben und der angegebene Pfad wird zum neuen aktuellen Verzeichnis.

Stapelverwaltung

Der Stapel verwaltet eine Liste der zuletzt besuchten Verzeichnisse. Um das oberste Verzeichnis vom Stapel zu entfernen und in das darunter liegende Verzeichnis zu wechseln, verwendest du popd.

popd

Geschichte durchgehen

Möchtest du durch den Stapel der zuletzt besuchten Verzeichnisse navigieren, verwende die Option -n mit popd.

popd -n

Damit wird das n-te Verzeichnis vom Stapel entfernt und zum aktuellen Verzeichnis gemacht.

Vorteile

Die Verwendung von pushd und popd bietet mehrere Vorteile:

  • Einfacher Wechsel zwischen häufig verwendeten Verzeichnissen
  • Einfache Navigation durch mehrere Verzeichnissebenen
  • Übersicht über die zuletzt besuchten Verzeichnisse

Variablen zum Speichern von Verzeichnissen für einfache Navigation

Manchmal musst du in verschiedenen Verzeichnissen navigieren, aber den Pfad für den späteren Gebrauch speichern. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du Variablen verwenden kannst, um Verzeichnisse für eine einfache Navigation zu speichern:

Bash-Variablen

Bash unterstützt die Verwendung von Variablen zum Speichern von Werten, einschließlich Verzeichnissen. Deklariere eine Variable mit dem folgenden Syntax:

VARIABLENNAME=/pfad/zum/verzeichnis

Um auf den Wert einer Variablen zuzugreifen, verwende das Dollarzeichen ($) vor dem Variablennamen:

cd $VARIABLENNAME

Export von Variablen

Wenn du möchtest, dass deine Variablen in allen Shells verfügbar sind, kannst du sie exportieren. Dies geschieht mit dem Befehl export:

export VARIABLENNAME

cdpath-Variable

Die cdpath-Variable definiert eine Liste von Verzeichnissen, in denen Bash nach Befehlen sucht, falls der angegebene Pfad nicht gefunden wird. Füge deiner cdpath-Variable Verzeichnisse hinzu, die du häufig besuchst:

cdpath=.:$HOME/Dokumente:$HOME/Downloads

Funktionen

Du kannst auch Funktionen erstellen, die bestimmte Verzeichnisse festlegen oder cd zu diesen Verzeichnissen ausführen:

# Funktion zum Wechseln in das Home-Verzeichnis
function home() {
  cd $HOME
}

Fazit

Das Speichern von Verzeichnissen in Variablen oder das Verwenden der cdpath-Variable kann deine Navigation in der Befehlszeile erheblich vereinfachen. Verwende diese Techniken, um schnell und effizient zu häufig verwendeten Verzeichnissen zu wechseln.

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